Am fünften Workshop nahmen die SchauspielerInnen Hicran Demir, David Fischer, Sevim Kesbir, Andreas Meidinger, Mirza Metin, Gıyasettin Uçun teil. Mirza Metin hat den Workshop geleitet und zunächst über Dengbêj, die kurdische Form des Storytellings, informiert. Als weiteres Team haben Annika Ley, Claudia Grönemeyer, Frank Heuel und Jennifer Merten den Workshop begleitet. Übersetzer war Nihat Mert.
Dengbêj ist eine traditionelle Form des kurdischen Storytelling. Deng=Stimme, bêj=Erzählen. Mirza Metin stellte typische Themen des Dengbêj vor: die kurdische Geschichte, Liebe, Krieg, Migration, Naturkatastrophen. Die Erzählungen des Dengbêj werden mit einer speziellen Stimm-, Atem- und Vibrationstechnik vorgetragen. Die kurdischen Geschichtenerzähler geben die Geschichten mündlich an die nächste Generation weiter, es gibt kaum Aufzeichnungen über die Erzählungen.
Während des Workshops wurde neben den Vortragstechniken eine traditionelle Geschichte namens “Kela Dimdimê (Dimdim Castel)” bearbeitet. Es wurden verschiedene Erzählweisen ausprobiert und unter anderem die Formen des Dengbêj mit Elementen des epischen Theaters von Brechts verknüpft.
Abschließend wurden die Ergebnisse des Workshops in einer Performance dem Publikum präsentiert. Die Zuschauer wurden zuerst aufgefordert, an Stimm- und Atemübungen teilzunehmen, die für Dengbêj typisch sind. Danach präsentierten die SchauspielerInnen eine Geschichte in der Form des Dengbêj mit Elementen des epischen Theaters.
Die Performance mündete in einem Gespräch mit den ZuschauerInnen über die Inhalte der Geschichte.