nexus Workshop II

16. bis 18. November 2018

Zweiter Workshop – Zusammenfassung und Ergebnisse

An dem zweiten nexus-Workshop haben die Schauspieler*innen Fermesk Abdolrahman, Bilal Bulut, Aziz Capkurt, Hicran Demir, David Fischer, Frederike Baldin, Sevim Kesbir, Ferhat Keskin, Andreas Meidinger und Gıyasettin Uçun, als Workshop-Leiter Mirza Metin und Frank Heuel und als weiteres Team Annika Ley, Claudia Grönemeyer und Jennifer Merten teilgenommen. Übersetzer war Nihat Mert.
In diesem zweiten Workshop sollte ausschließlich praktisch gearbeitet werden. Hierzu wählte Mirza Metin einen Text aus, der in deutscher und kurdischer Sprache vorliegt und der zudem zentral das Thema Sprache, bzw. Sprachverbot behandelt. Bei den Teilnehmenden fand die Wahl des Textes BERG-SPRACHE / ZİMANÊ ÇİYA von Harold Pinter große Zustimmung. Einer der Schauspieler, Bilal Bulut, kannte das Stück sehr gut, da er es an einem kurdischen Theater über zwei Jahre gespielt hatte. Auch am Ende des Workshops betonten die meisten Beteiligten, dass die Wahl des Textes für das Arbeiten unter dem Titel Heimat | Sprache perfekt war.

Am ersten Abend ging es darum, den sehr kurzen Text kennenzulernen. Er wurde einmal im Team auf Kurdisch und auf Deutsch gelesen. Kleine Übungen mit beiden Sprachen eröffneten einen ersten Eindruck davon, wie man mit den beiden Sprachen – ohne die jeweils andere zu verstehen – in eine Art Dialog kommen kann.
Am darauffolgenden Tag haben Mirza Metin, Frank Heuel und die Schauspieler*innen mit den ersten vier Seiten des Textes gearbeitet. Zunächst wurde gemeinsam eine zweisprachige Fassung erarbeitet. Durch die Aufteilung der Teilnehmenden in zwei Chöre und einen Solo-Spieler entstand bereits eine szenische Situation. Im Zentrum jedoch standen die ersten gemeinsamen Erfahrungen mit Zweisprachigkeit auf der Szene: Was entsteht, wenn ein Text in beiden Sprachen verschränkt wird? Was passiert mit dem Textverständnis? Wie transportiert sich der Inhalt jenseits der Wortsprache durch Rhythmus, Lautstärke etc.? Wie funktioniert chorisches Sprechen in der eigenen, in der fremden Sprache? Wie findet meinen gemeinsamen Rhythmus, eine gemeinsame Energie? Worüber transportiert sich der Inhalt, wenn die Sprache unverstanden bleibt? Diese Themen wurden durch Ausprobieren ausgelotet.
Am Sonntagmorgen haben wir eine kurze Zusammenfassung des Workshops als eine Art Lecture-Performance vorbereitet und im internen Theaterkreis präsentiert.

Heimat | Sprache

In dem zweiten nexus-Workshop werden kurdische und deutsche Schauspieler*innen miteinander arbeiten. Thematisch steht die Sprache im Zentrum, die für Theaterschauspieler*innen eine zentrale Position einnimmt, wenn es darum geht, sich auf der Bühne zuhause zu fühlen, sich frei auszudrücken.

Kurdische Sprachen und kurdische Kultur standen in der Geschichte des staatenlosen Volkes immer wieder unter Verbot. So entstand ein besonderes Verhältnis zur Muttersprache. Aber auch in der deutschen Theatertradition wird dem Umgang mit Sprache ein großer Stellenwert eingeräumt.

Die Schauspieler*innen des zweiten nexus-Workshops werden mit einem Text umgehen, der in beiden Sprachen vorliegt und sich zudem mit dem Thema des Sprachverbots und der damit verbundenen Sensibilisierung für den Sprechakt, den Ausdruck beschäftigt. Zudem stellen wir die Frage, wie Zweisprachigkeit auf der Bühne jenseits des Wortverständnisses zu einer ganz eigenen Qualität führen kann.

Geleitet wird der Workshop von dem kurdischen Autor, Regisseur und Schauspieler Mirza Metin und dem Regisseur und künstlerischen Leiter des fringe ensemble Frank Heuel.

Offene Türen zu Heimat | Sprache
Sonntag, 18. November 2018 // 11.30 Uhr im Hansa-Haus in Bonn, Bad-Godesberg
(nur 2 Minuten vom Bad Godesberger Bahnhof entfernt)

Am Sonntagvormittag öffnen wir unseren Probenraum, erzählen und zeigen was mit diesem Thema passiert, wenn kurdische und deutsche Schauspieler*innen gemeinsam theatral mit diesem Thema umgehen und laden zum Gespräch ein, bei dem ein Übersetzer (kurmanci – deutsch / deutsch – kurmanci) die Kommunikation unterstützen wird.

Freitag, 16. November 2018
NachmittagsAnreise
18 Uhr Treffen im im theaterimballsaal.
Erstes Kennenlernen.
Vorstellung / Lesen des Textes.
Samstag, 17. November 2018
Probenraum HANSA-HAUS, Bad Godesberg
10 Uhr Einstieg: Arbeit am Text - zweisprachig.
11:30 UhrKaffeepause
11:45 Uhr Fortsetzung: Szenische Arbeit am Text - zweisprachig.
13:30 Uhr Mittagspause mit kleinem Essen im Hansa-Haus.
14 UhrFortsetzung: Szenische Arbeit am Text - zweisprachig.
15.30 Uhr Kaffeepause
16 Uhr Fortsetzung: Szenische Arbeit am Text - zweisprachig. Vorbereitung für die Präsentation am Sonntagvormittag.
17 Uhr Pause
20 UhrGemeinsamer Besuch der Vorstellung DIE FLANEURE / LONDON, eine Produktion des fringe ensemble im theaterimballsaal.
Sonntag, 18. November 2018
Probenraum HANSA-HAUS, Bad Godesberg
10 Uhr Vorbereitung für die Präsentation und Gespräch mit Publikum.
11.30 Uhr Offene Türen zu Heimat | Sprache
Präsentation und Gespräch.
ca. 13 Uhr Ende des Workshops
Wer Interesse hat, an einem der in 2019 stattfindenden Workshops teilzunehmen, sendet bitte eine E-Mail an mail@nexus-theatre.net
Résumé

Zweiter Workshop – Zusammenfassung und Ergebnisse

An dem zweiten nexus-Workshop haben die Schauspieler*innen Fermesk Abdolrahman, Bilal Bulut, Aziz Capkurt, Hicran Demir, David Fischer, Frederike Baldin, Sevim Kesbir, Ferhat Keskin, Andreas Meidinger und Gıyasettin Uçun, als Workshop-Leiter Mirza Metin und Frank Heuel und als weiteres Team Annika Ley, Claudia Grönemeyer und Jennifer Merten teilgenommen. Übersetzer war Nihat Mert.
In diesem zweiten Workshop sollte ausschließlich praktisch gearbeitet werden. Hierzu wählte Mirza Metin einen Text aus, der in deutscher und kurdischer Sprache vorliegt und der zudem zentral das Thema Sprache, bzw. Sprachverbot behandelt. Bei den Teilnehmenden fand die Wahl des Textes BERG-SPRACHE / ZİMANÊ ÇİYA von Harold Pinter große Zustimmung. Einer der Schauspieler, Bilal Bulut, kannte das Stück sehr gut, da er es an einem kurdischen Theater über zwei Jahre gespielt hatte. Auch am Ende des Workshops betonten die meisten Beteiligten, dass die Wahl des Textes für das Arbeiten unter dem Titel Heimat | Sprache perfekt war.

Am ersten Abend ging es darum, den sehr kurzen Text kennenzulernen. Er wurde einmal im Team auf Kurdisch und auf Deutsch gelesen. Kleine Übungen mit beiden Sprachen eröffneten einen ersten Eindruck davon, wie man mit den beiden Sprachen – ohne die jeweils andere zu verstehen – in eine Art Dialog kommen kann.
Am darauffolgenden Tag haben Mirza Metin, Frank Heuel und die Schauspieler*innen mit den ersten vier Seiten des Textes gearbeitet. Zunächst wurde gemeinsam eine zweisprachige Fassung erarbeitet. Durch die Aufteilung der Teilnehmenden in zwei Chöre und einen Solo-Spieler entstand bereits eine szenische Situation. Im Zentrum jedoch standen die ersten gemeinsamen Erfahrungen mit Zweisprachigkeit auf der Szene: Was entsteht, wenn ein Text in beiden Sprachen verschränkt wird? Was passiert mit dem Textverständnis? Wie transportiert sich der Inhalt jenseits der Wortsprache durch Rhythmus, Lautstärke etc.? Wie funktioniert chorisches Sprechen in der eigenen, in der fremden Sprache? Wie findet meinen gemeinsamen Rhythmus, eine gemeinsame Energie? Worüber transportiert sich der Inhalt, wenn die Sprache unverstanden bleibt? Diese Themen wurden durch Ausprobieren ausgelotet.
Am Sonntagmorgen haben wir eine kurze Zusammenfassung des Workshops als eine Art Lecture-Performance vorbereitet und im internen Theaterkreis präsentiert.

Workshop

Heimat | Sprache

In dem zweiten nexus-Workshop werden kurdische und deutsche Schauspieler*innen miteinander arbeiten. Thematisch steht die Sprache im Zentrum, die für Theaterschauspieler*innen eine zentrale Position einnimmt, wenn es darum geht, sich auf der Bühne zuhause zu fühlen, sich frei auszudrücken.

Kurdische Sprachen und kurdische Kultur standen in der Geschichte des staatenlosen Volkes immer wieder unter Verbot. So entstand ein besonderes Verhältnis zur Muttersprache. Aber auch in der deutschen Theatertradition wird dem Umgang mit Sprache ein großer Stellenwert eingeräumt.

Die Schauspieler*innen des zweiten nexus-Workshops werden mit einem Text umgehen, der in beiden Sprachen vorliegt und sich zudem mit dem Thema des Sprachverbots und der damit verbundenen Sensibilisierung für den Sprechakt, den Ausdruck beschäftigt. Zudem stellen wir die Frage, wie Zweisprachigkeit auf der Bühne jenseits des Wortverständnisses zu einer ganz eigenen Qualität führen kann.

Geleitet wird der Workshop von dem kurdischen Autor, Regisseur und Schauspieler Mirza Metin und dem Regisseur und künstlerischen Leiter des fringe ensemble Frank Heuel.

Offene Türen zu Heimat | Sprache
Sonntag, 18. November 2018 // 11.30 Uhr im Hansa-Haus in Bonn, Bad-Godesberg
(nur 2 Minuten vom Bad Godesberger Bahnhof entfernt)

Am Sonntagvormittag öffnen wir unseren Probenraum, erzählen und zeigen was mit diesem Thema passiert, wenn kurdische und deutsche Schauspieler*innen gemeinsam theatral mit diesem Thema umgehen und laden zum Gespräch ein, bei dem ein Übersetzer (kurmanci – deutsch / deutsch – kurmanci) die Kommunikation unterstützen wird.

Freitag, 16. November 2018
NachmittagsAnreise
18 Uhr Treffen im im theaterimballsaal.
Erstes Kennenlernen.
Vorstellung / Lesen des Textes.
Samstag, 17. November 2018
Probenraum HANSA-HAUS, Bad Godesberg
10 Uhr Einstieg: Arbeit am Text - zweisprachig.
11:30 UhrKaffeepause
11:45 Uhr Fortsetzung: Szenische Arbeit am Text - zweisprachig.
13:30 Uhr Mittagspause mit kleinem Essen im Hansa-Haus.
14 UhrFortsetzung: Szenische Arbeit am Text - zweisprachig.
15.30 Uhr Kaffeepause
16 Uhr Fortsetzung: Szenische Arbeit am Text - zweisprachig. Vorbereitung für die Präsentation am Sonntagvormittag.
17 Uhr Pause
20 UhrGemeinsamer Besuch der Vorstellung DIE FLANEURE / LONDON, eine Produktion des fringe ensemble im theaterimballsaal.
Sonntag, 18. November 2018
Probenraum HANSA-HAUS, Bad Godesberg
10 Uhr Vorbereitung für die Präsentation und Gespräch mit Publikum.
11.30 Uhr Offene Türen zu Heimat | Sprache
Präsentation und Gespräch.
ca. 13 Uhr Ende des Workshops
Wer Interesse hat, an einem der in 2019 stattfindenden Workshops teilzunehmen, sendet bitte eine E-Mail an mail@nexus-theatre.net